Candida Antarctica Lipase B (CAL-B) ist ein hoch-spezifischer, robust einsetzbarer Biokatalysator, der in der Kosmetik zahlreiche Vorteile bieten. Dank seiner außerordentlichen Stabilität, hohen Aktivität in organischen Medien und exzellenten Regio- und Enantioselektivitäten wird er besonders für die umweltfreundliche Herstellung und Modifikation kosmetischer Inhaltsstoffe geschätzt.

Die industrielle Herstellung von kosmetischen Estern erfordert derzeit eine Hochtemperatur-synthese mit einem sauren oder basischen Katalysator, wobei Temperaturen von 150-240 °C erforderlich sind. Diese Hochtemperaturbedingungen führen zur Herstellung von Produkten minderer Qualität (ungeeignet für dermatologische Anwendungen), die zusätzliche Aufreinigung und somit Kosten erforderlich machen. Enzymatische Verfahren bieten eine überzeugende Lösung für diese Herausforderungen, da sie bei niedrigeren Temperaturen (30-70 °C) und geringerem Druck arbeiten und so hochreine, farb- und geruchlose Produkte erzeugen. Durch Biokatalyse hergestellte Ester können als umweltfreundlich angesehen werden, was der wachsenden Nachfrage der Verbraucher nach „grünen“ und „natürlichen“ Produkten entgegenkommt.

  • Herstellung von Ester-basierten Emollientien
    Ester wie Isopropylmyristat, Cetylpalmitat oder Caprylylcaprylate sind klassische Weich-macher und Hautpflegemittel in Lotionen, Cremes und Make-ups. CAL-B oder Lipase TL katalysieren deren Synthese durch Veresterung von Fettsäuren mit Alkoholkomponenten unter milden Bedingungen.
  • Enzymatische Herstellung von Biosurfactants
    Biosurfactants wie Glyzerolmonolaurat (GML) oder Rhamnolipide finden zunehmend Einsatz in Shampoos, Duschgels und Reinigungssubstanzen. CAL-B und Lipase TL fördern selektiv die Übertragung von Fettsäuren auf glyzerinhaltige Verbindungen und ermöglichen so die Produktion mild wirksamer, biologisch abbaubarer Tenside.
  • Modifikation natürlicher Öle und Wachse
    Über Transesterifikationen können natürliche Öle (z. B. Jojoba-, Argan- oder Macadamiaöl) biotechnologisch mit Fettsäuren angereichert oder umgeestert werden, um Textur, Schmelzpunkt und Verteilbarkeit in kosmetischen Formulierungen zu optimieren. Ebenso lassen sich Wachse (z. B. Karnaubawachs) partiell aufspalten und neu verknüpfen, um maßgeschneiderte Konsistenzen für Lippenbalsame und feste Deodorants zu erzielen.
  • Kosmetische Wirkstoffmodifikation
    Fettsäure-Ascorbylester (z. B. Ascorbylpalmitat) werden mittels CAL-B regioselektiv verestert und dienen als mild wirkende Emulgatoren und Antioxidantien in Hautpflege-Formulierungen mit sehr hohen Ausbeuten.

Detaillierte Anwendungsbeispiele folgen in den nächsten Artikeln.

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